Liebe Patientin,
wenn Brustkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium vorliegt, kann dies Angst und Unsicherheit auslösen. Eine Brustkrebserkrankung verändert den Alltag von betroffenen Frauen und ihren Angehörigen. Dank guter Behandlungsmöglichkeiten leben immer mehr Patientinnen viele Jahre mit dieser Erkrankung.
Bei metastasiertem Brustkrebs breitet sich der Krebs über die Lymphe oder die Blutbahn im Körper aus. Man sagt, der Krebs hat Metastasen gebildet. Wenn Brustkrebs in entfernte Organe streut, dann vor allem in Knochen, Lunge und Leber. Bei etwa 1 von 4 erkrankten Frauen schreitet der Krebs im Krankheitsverlauf weiter fort und bildet Metastasen. Bei ungefähr 3 von 100 Frauen mit Brustkrebs ist der Krebs bereits zum Zeitpunkt der Diagnose metastasiert.
Mit mehreren Untersuchungen stellt die Ärztin oder der Arzt fest, ob tatsächlich Brustkrebs vorliegt und wie weit er sich ausgebreitet hat. Besteht nach den ersten Untersuchungen der Verdacht auf Metastasen oder steht bei Ihnen eine Chemotherapie an, so empfehlen Ihnen Fachleute bildgebende Untersuchungen von Lunge, Leber und Knochen.
Wurden in den Bilduntersuchungen Metastasen erkannt, ist eine Gewebeprobe wichtig. Es ist möglich, dass Metastasen andere Eigenschaften haben als der ursprüngliche Krebs in der Brust. Auf diese Weise erhält Ihr Ärzteteam Informationen, die wichtig für Ihre Behandlung sind.
Die Behandlung von metastasiertem Brustkrebs hat folgende Ziele: Beschwerden zu vermeiden oder zu lindern, das Leben zu verlängern und die Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten. Hat der Krebs im Körper gestreut, so ist es nicht mehr möglich, ihn vollständig zu entfernen. Eine Operation bringt Ihnen in diesem Fall keinen Vorteil. Der Eingriff würde Sie nur unnötig belasten. Hier kommen die folgenden verschiedenen Möglichkeiten der Behandlung in Betracht:
Unter günstigen Voraussetzungen lässt sich die Erkrankung oft jahrelang unter Kontrolle halten.
Fachleute empfehlen folgende Behandlungen mit dem Ziel, Beschwerden zu lindern und das Krebswachstum zu verlangsamen:
Alle Behandlungen können teils erhebliche Nebenwirkungen hervorrufen. Einige dieser Nebenwirkungen lassen sich vorbeugend behandeln. Es gibt zum Beispiel Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen wirksam verhindern oder verringern können.
Sie können auch auf eine gegen den Krebs gerichtete Behandlung verzichten: zum Beispiel, wenn der Körper geschwächt ist oder Sie die Medikamente nicht vertragen. Dann werden nur die Folgen der Erkrankung wie Schmerzen wirksam behandelt. Die passende Behandlung zu finden, ist manchmal nicht einfach. Dabei kommt es vor allem auf Ihre persönlichen Ziele an. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie ausführlich beraten und Vorschläge machen – die Entscheidung liegt aber bei Ihnen.
Bei der Behandlung geht es vor allem darum, weitestgehend schmerzfrei und ohne größere Beschwerden leben zu können.
"Leben mit Brustkrebs" (pdf - 51 kB)
Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung